Sexuelle Gewalt

Sexualität ist leider nicht nur eine Quelle der Freude und Lust, sondern oftmals auch ein Lebensbereich, in dem viele Verletzungen zugefügt werden. Viele Menschen leiden unter den Folgen sexualisierter Gewalt, der sie in ihrer Kindheit und Jugend ausgesetzt waren. Die Unsensibilität des sozialen Umfelds und eigene Scham hindern oftmals daran, sich anderen anzuvertrauen. Aber auch erwachsene Opfer von sexueller Gewalt werden mit den belastenden Erfahrungen vielfach alleine gelassen. Angehörige, Partner_innen und Freund_innen sind häufig überfordert, wenn Sie von der Vergewaltigung einer nahe stehenden Person erfahren. Die Gesellschaft ist schnell bei der Hand mit Schuldzuweisungen gegenüber den Betroffenen.

Dass auch Burschen und Männer Opfer sexueller Gewalt sind, das dringt ins öffentliche Bewusstsein erst so schön langsam vor. Betroffene sehen sich nicht selten mit Vorstellungen konfrontiert, wie sie auf die erlebte Gewalt zu reagieren hätten. Ihren Empfindungen wird somit erneut Gewalt angetan.

Die Tabuisierung von sexuellem Missbrauch führt oftmals dazu, dass sich dieser innerhalb eines Familienverbandes über mehrere Generationen hinweg fortsetzt. Um diesen Kreislauf zu unterbrechen, bedarf es meist professioneller Unterstützung. Diese kann, je nach Problemlage, im Rahmen einer Einzel- oder auch Familientherapie erfolgen.

 

Sexueller Missbrauch in der Kindheit und Jugend führt manchmal dazu, dass Betroffene später der Prostitution nachgehen. Im Rahmen der Sexarbeit erleben sie dann meistens erneut sexuelle Grenzverletzungen. Als Prostituierte oder Stricher zu arbeiten bzw. gearbeitet zu haben, geht leider immer noch mit Stigmatisierung einher. Sexarbeiter_innen haben ein Recht auf vorurteilsfreie und kompetente psychosoziale Unterstützung.

 

Für Opfer sexueller Gewalt sieht das Verbrechensopferschutzgesetz die Möglichkeit einer Übernahme der Kosten für psychotherapeutische Behandlung vor.