Die Coronakrise – was bedeutet sie für jede Einzelne/jeden Einzelnen?

Ein Ausnahmezustand – gesundheitliche Ängste und berufliche Sorgen

Durch die Corona-Krise sind wir alle etwas aus der Zeit und unserem Alltag herausgefallen. Den gewohnten Aktivitäten, wie etwa zur Arbeit oder in die Schule zu gehen, sich mit Freunden zu verabreden, ein Restaurant aufzusuchen und vielem anderen mehr dürfen wir derzeit nicht nachgehen. Viele von uns arbeiten im Rahmen von Home Office. Andere wiederum wie beispielsweise Beschäftigte im Handel und Apotheken sowie medizinisches Personal stehen weiterhin im unmittelbaren Kund_innen- bzw. Patient_innenkontakt, arbeiten vielfach mehr denn je und sind nicht selten höheren Infektionsrisiken ausgesetzt.  Andererseits haben durch Corona nicht wenige Menschen ihre Arbeit verloren oder fühlen sich von einem möglichen Arbeitsplatzverlust bedroht. Zu der Angst vor einer möglichen eigenen Ansteckung oder der von Angehörigen kommt die Sorge bezüglich der beruflichen Zukunft hinzu.

Verlust der gewohnten Ordnung – psychische und soziale Anforderungen

Die Routine des täglichen Lebens gibt unserem Alltag Struktur und vermittelt Sicherheit. Der teilweise Verlust der vertrauten Ordnung führt in vielen Fällen zu Irritation und Beunruhigung. Diese besondere Situation stellt uns daher vor beachtliche psychische und soziale Anforderungen.

In Folge der Ausgangsbeschränkung halten sich Familienmitglieder den Großteil des Tages gemeinsam zu Hause auf. In der Enge des Zusammenlebens können leicht einmal Spannungen entstehen und sich bereits vorhandene Konflikte zwischen Partnern bzw. Eltern und Kindern zuspitzen. Leiden die einen unter einem Zuviel an sozialer Nähe, so setzt den anderen das Alleinsein zu. Menschen, die ohnehin sozial isoliert sind, wie etwa vielen älteren Personen, aber keineswegs nur diesen, wird ihre Einsamkeit besonders bewusst.  Unabgelenkt von der sonstigen Betriebsamkeit sind wir mehr als sonst auf uns selbst zurückgeworfen und mit uns selbst konfrontiert, sodass auch vermehrt seelische Belastungen in den Vordergrund treten.

Auszeit – Gelegenheit für Veränderungen

Der aktuelle Ausnahmezustand bietet –  trotz all der damit verbundenen Unannehmlichkeiten –  auch eine Auszeit, die wir als Chance zum Innehalten nützen können. Im alltäglichen Trott gelingt es oftmals nicht, ungünstige Verhaltensweisen und Einstellungen zu verändern. Jetzt bietet sich die Gelegenheit, alte Verhaltens- und Kommunikationsmuster abzulegen und neue Wege auszuprobieren.